Am Samstag, dem 23. August 2003 pilgerten hunderte Unterkärntner nach Ruden zur Spatenstichfeier für den Bau der neuen Lippitzbachbrücke über die Drau. Die künftige Verbindung zwischen den beiden Nachbargemeinden Ruden und Bleiburg wird für den Südkärntner Raum eine stark verbesserte Verkehrsanbindung an die Autobahn bringen. Ein jahrzehntealter Wunsch der Südkärntner Bevölkerung geht damit in Erfüllung.
Die als „Fest der 1000 Spaten“ titulierte Spatenstichfeier hatte sich im Vorfeld zu einem Politikum entwickelt, nachdem die erste Ausschreibung für den Bau wegen eines Formalfehlers für nichtig erklärt wurde und nun eine zweite Ausschreibung notwendig wurde. Laut Straßenreferent Landesrat Gerhard Dörfler sei damit aber keine Verzögerung des Projektes verbunden. Es werde mit Wochenbeginn mit den Rodungsarbeiten für Bau begonnen, so dass mit einer Fertigstellung der Anbindung des Südkärntner Raumes an die Südautobahn im Oktober 2005 gerechnet wird. Landeshauptmann Jörg Haider unterstrich die wirtschaftliche Bedeutung des Großprojektes für den Südkärntner Raum und wies die Kritik an der Vorgangsweise der Landesregierung zurück. Die beiden beteiligten Bürgermeister Stefan Visotschnig aus Bleiburg und Rudolf Skorianz aus Ruden zeigten sich hocherfreut über die Realisierung des langersehnten Projektes. Nachdem in der Gemeinde Ruden heuer bereits die Umfahrung des Bauernhofes vulgo Tiefenbacher an der Lavamünder Bundesstraße 80 realisiert wurde, wird neben dem Brückenbau nun auch die Umfahrung und verkehrsmäßige Entlastung von Ruden in die Wege geleitet.
Die künftige neue Lippitzbachbrücke wird 9,5 Millionen Euro kosten. Die Finanzierung erfolgt durch den Bund und das Land Kärnten, unter Beteiligung der Hochleistungsbahn AG. Das Kernstück des Projektes stellt die Draubrücke Lippitzbach dar. Das circa 455 Meter lange und an der höchsten Stelle 80 Meter hohe Tragwerk wird als Spannbetonbrücke im „Freien Vorbau“ geplant, das heißt die Bauwerksherstellung erfolgt von den Pfeilern. Die Brückenbreite beträgt 12, 55 Meter. Westlich der neuen Trasse ist auch ein Rad- und Gehweg geplant, welcher in voller Länge über die Brücke führen wird. Die über 100 Jahre alte derzeitige Lippitzbachbrücke bleibt erhalten. Interessantes dazu gibt’s übrigens im Internet unter
Die Spatenstichfeier entwickelte sich zu einem Volksfest, wozu Freibier und auch die gelungenen Beiträge der Kulturvereine aus den beteiligten Gemeinden beitrugen. Auch die hohe Geistlichkeit gab den Segen zum großen Projekt und bat um einen unfallfreien Bauverlauf. Ein Riesengedränge gab es im Anschluß an den Festakt, als die 1000 Spaten verteilt wurden, die von der Lavanttaler Firma Offner im Rekordtempo erzeugt wurden und vom Landeshauptmann zur Erinnerung an die heiße Spatenstichfeier ausgegeben wurden.